Wir feiern den World Oceans Day 2024 (2024)

Der Ozean bedeckt fast drei Viertel unseres blauen Planeten und beherbergt eine unglaubliche Fülle von Lebewesen, darunter die meisten der rund 90 Wal- und Delfin-Arten. Doch aller Schönheit zum Trotz kann der Ozean für Wale und Delfine auch ein gefährlicher Ort sein. Daran sind wir nicht unschuldig. Um sie zu retten, müssen wir ihren Lebensraum schützen.

Anlässlich des Welttages der Meere, dem "World Oceans Day", denken wir in diesem Jahr besonders an die mehr als 300.000 Wale und Delfine, die jährlich in Fischernetzen und anderen Fangvorrichtungen einen elenden Tod sterben müssen. Wir arbeiten weltweit unermüdlich daran, dieses Leid zu beenden.

Das Verfangen in Fischereigerät – der so genannte Beifang – ist die größte Gefahr für Wale und Delfine. Wenn sie sich in einem Netz verfangen, können sie in Panik geraten und sich schwere Verletzungen zuziehen. Wenn die Säugetiere Glück haben, schaffen sie es, zu entkommen – falls nicht, müssen sie qualvoll ertrinken. Das ist eine furchtbare Art zu sterben. Für einen Wal, der sich in einem Fischereiseil verheddert hat, kann der Tod langwierig und schmerzhaft sein: Oft schleppt er die Fangleine tage-, wochen- oder sogar monatelang mit sich herum. Die Verstrickung verlangsamt seine Bewegungen und behindert ihn bei der Nahrungsaufnahme – in den meisten Fällen kostet das den Wal sehr viel Energie, er wird immer schwächer und verhungert. Ein massives Problem, das dringend gelöst werden muss.

Gemeinsam an Lösungen arbeiten

Wir wissen, dass auch Fischer:innen Wale und Delfine nicht absichtlich fangen wollen. Deshalb ist es uns ein Anliegen, gemeinsam an Lösungen zu arbeiten, die am Ende allen nützen.

In Schottland haben wir gerade ein mehrjähriges Projekt abgeschlossen, bei dem wir gemeinsam mit Fischer:innen sogenannte "Sinkleinen" erprobt und eingeführt haben. Dabei geht es um die Seile, die die Fangvorrichtungen, sogenannte "Reusen", verbinden, mit denen Krabben, Garnelen und Hummer gefangen werden. Traditionell schwimmen diese Grundleinen und bilden große Bögen im Wasser zwischen den Reusen, was für vorbeiziehende Wale aber auch Haie ein großes Risiko birgt, sich zu verheddern. Schätzungen zufolge verfangen sich jährlich im Schnitt sechs Buckelwale, 30 Zwergwale und 29 Riesenhaie in schottischen Gewässern. Durch die Verwendung von Leinen, die nicht schwimmen, sondern sinken, werden wir dieses Risiko erheblich verringern.

Sinkleinen, Pinger und Kartenmaterial

Nordatlantische Glattwale sind mit weniger als 340 Individuen vom Aussterben bedroht. Immer wieder verfangen sich die Wale in Fischereigerät und sterben qualvoll. Deshalb arbeiten wir an mehreren Fronten daran, Glattwale davor zu bewahren. Mit Fischer:innen testen wir alternative Fanggeräte. Als Mitglied des von der US-Regierung einberufenen "Atlantic Large Whale Take Reduction Teams" (deutsch: Team zur Reduzierung der Beifänge von Großwalen im Atlantik) machen wir uns auf höchster Ebene für den Schutz der Glattwale stark.

In Hongkong unterstützen wir die Bemühungen der örtlichen Gemeinden und arbeiten mit Fischer:innen zusammen, um die verbleibenden 200 Glattschweinswale vor dem Tod im Netz zu schützen. Gemeinsam ermitteln wir Gebiete, die sowohl zum Fischfang als auch von Glattschweinswalen genutzt werden. So können wir Karten erstellen, die es Fischer:innen ermöglichen sollen, auf die Schweinswale Rücksicht zu nehmen und dennoch ihren Lebensunterhalt zu sichern.

Keine Netze in Schutzgebieten

Gemeinsam mit Partnerorganisationen haben wir einen Plan für den Schutz der Schweinswale in der zentralen Ostsee entwickelt. Diese genetisch eigenständige Schweinswal-Population ist aufgrund von Fischernetzen und anderen Gefahren akut vom Aussterben bedroht. Doch jetzt gibt es Hoffnung: Wir haben uns auf höchster Ebene für die Einführung von Schutzmaßnahmen eingesetzt und den Einsatz von "Pingern" geprüft. Diese Geräte machen ein Geräusch, das die kleinen Wale vor den Netzen warnt. In Zusammenarbeit mit anderen Naturschutzverbänden treiben wir in Deutschland die Ausweitung des Stellnetz-Verbots, innerhalb der extra für den Schweinswal eingerichteten Schutzgebiete voran. Zudem setzen wir uns dafür ein, dass auch die zerstörerischen Grundschleppnetze aus Meeresschutzgebieten verbannt werden.

Diese Projekte retten Leben. Aber uns ist bewusst, dass noch viel mehr getan werden muss, um zu verhindern, dass Wale und Delfine weltweit qualvoll in Netzen sterben.

Sie sind unsere Inspiration!

Unsere Arbeit wird von Menschen getragen, die sich gemeinsam für den Ozean einsetzen: Egal, ob sie auf dem Wasser oder im Forschungslabor wissenschaftlich arbeiten, im Gespräch mit Entscheidungsträger:innen die Belange von Walen und Delfinen vorbringen, mit Hilfe des Laptops, Telefons oder auf Veranstaltungen den Meeressäugern eine Stimme geben oder Spenden sammeln – all diese Menschen feiern wir heute. Denn diese globale Bewegung schafft Veränderungen. Und Sie sind ein wichtiger Teil davon: Ohne Ihre Unterstützung wären diese Projekte nicht möglich.

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Author: Rob Wisoky

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